Gene Coleman, geboren 1959, ist Komponist, Bassklarinettist und bildender
Künstler. 1979 begann er am School of the Art Institute in Chicago zunächst
Malerei und Film zu studieren, erst später wandte er sich nach und nach
der Musik zu. Entscheidenden Einfluss auf seine musikalische Entwicklung hatten
Begegnungen mit Anthony Braxton und Mahal Richard Abram. Seitdem hat sich
Coleman der neuen Musik in all ihren Facetten gewidmet. 1987 gründete
er die Formation Noamnesia, der er bis heute angehört. Sie pflegt ein
breites Repertoire von klassischer Moderne bis zu zeitgenössischer Improvisation.
Zahlreiche renommierte Einrichtungen gaben bei Coleman Kompositionen in Auftrag,
darunter das Klangforum Wien, die Ernst von Siemens-Stiftung und Trio Accanto.
Coleman hat über 40 Werke für verschiedenste Besetzungen geschrieben,
wobei sich oftmals in der selben Partitur genau notierte Passagen mit improvisatorischen
Partien abwechseln. Durch die
radikale Verwendung erweiterter instrumentaler Klangerzeugung arbeitet Coleman
an einer Synthese zwischen Klang, Geräusch und Musik.
Förderpreise und Stipendien erhielt Coleman vom National Endowment for
the Arts, von Meet the Composer und der Jory Foundation. 2001 ermöglichte
ihm die Japan US Friendship Commission einen ausgedehnten Arbeitsaufenthalt
in Japan. Auf dem Gebiet der improvisierten Musik ist Coleman u. a. mit Evan
Parker, Derek Bailey, Radu Malfatti und Taku Sugimoto aufgetreten. Das Ensemble
Noamnesia arbeitete u. a. mit Gerhard Staebler, Salvatore Sciarrino, George
Crumb, Luc Ferrari und Vinko Globokar zusammen. Seit Mai 2000 leitet Gene
Coleman in Chicago das Festival für neue und experimentelle Musik Sound
Field. Seit 2003 kuratiert er das neu initiierte Festival transonic am Haus
der Kulturen der Welt in Berlin.